Kuba Natur und Nationalparks
Naturreservate und Nationalparks auf Kuba
Sierra del Rosario
Innerhalb der Sierra del Rosario liegt das Buena Vista-Tal, früher wurde Kaffee angebaut, bis der Anbau durch die weltweit übergrosse Konkurrenz verdrängt wurde, vor allem aus Mittel-und Südamerika, selbst der Tabakanbau verdrängte den Kaffee. Doch diese Gegend hatte auch sein unrühmlichen Zeiten: Sklaven!
In den 60-iger Jahren wurde das Modelldorf "Las Terrazas" gegründet, welches sich am ebenfalls künstlich angelegten See "Lago San Juan" befindet.
Diese Kommune sollte dazu dienen, den vielen verarmten Bauern der Sierra del Rosario den Zugang zu fliessend Wasser, Strom und Infrastruktur zu ermöglichen.
Zum heutigen Zeitpunkt leben ca. 900 Einwohner in Las Terrazas, welche nicht mehr von der Landwirtschaft leben, sondern der Tourismus bietet diesen Menschen ein geregeltes Einkommen, entweder als Hotelangestellte, Führer oder Kunsthandwerker. Eine Rolle spielt bis jetzt die Holzwirtschaft, denn der Name "
Las Terrazas" - "die Terrassen" ist eng verknüpft mit dem terrassenförmigen Anbau unzähliger Kiefern. Den Gästen bietet das Dorf ein Hotel, ein Spital, ein Kino und sogar eine Disco, ebenso ein kleines Museum, Kindergarten, Schule und natürlich ein Sportplatz sowie Werkstätten für Keramik und Holzschnitzereien.
Im Februar 1984 wurde die
Sierra del Rosario zum UNESCO - Biosphärenreservat "Reserva de la Biosfera Sierra del Rosario" erklärt, dies war zugleich das erste seiner Art auf Kuba, zeitgleich wurde ein Wiederaufforstungsprojekt gestartet.
Dieses Biosphärenreservat umfasst ein Gebiet von 25.000 Hektaren, die Vegetation ist dicht und grossflächig. Der Fluss San Juan durchfliesst das Reservat, unzählige Wasserfälle mit seinen natürlichen Becken machen das Reservat zu einem wichtigen Refugium für Amphibien und Reptilien sowie über 90 Arten von Vögeln, zusammengezählt sind es ca. 900 Arten wovon etwa 35% endemisch sind, d.h. sie kommen nur in diesem Gebiet vor. Zahlreiche Wanderwege machen diese Landschaft zu einem einmaligen Erlebnis. Ebenso ist die Vegetation einmalig, gibt es doch hier Pflanzen, die ebenfalls endemisch sind so u.a. Orchideen.
Spezielle Wanderungen führen direkt am Fluss entlang bis zu einem wunderschön gelegenen See Canada del Infierno. Für Vogelliebhaber (Birdwatcher) einer der besten Plätze, um viele und zum Teil seltene Vogelarten zu beobachten. Ebenso ist dieser See für Süsswasser-Angler einer der besten Plätze in ganz Kuba. Selbst Liebhaber von Schwefel-und Thermalbäder kommen hier nicht zu kurz. Informationsmaterial und Karten stehen im Centro de Investigaciones Ecologicas bereit. Gut ausgebildete Führen bieten begleitete Exkursionen im Reservat an, welche dem Besucher viel Wissenswertes über das Gebiet sowie über
Flora und Fauna vermitteln. Für eine private Wanderung braucht es eine Bewilligung, möglich ist auch mit dem Mietauto eine Tour zu unternehmen, doch der Zugang ist so nicht immer möglich. Auf der Zufahrtstrasse wird der Besucher an der Mautstelle einen Eintritt bezahlen müssen, das Ticket berechtigt zum eintägigen Aufenthalt.
Naherholungsgebiet Las Terrazas in der Sierra del Rosario
Jardines de la Reina
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Der Nationalpark Jardines de la Reina (=Gärten der Königin) ist ein Archipel im Süden von Kuba. Dieser Archipel liegt in den Provinzen von Camagüey und Siego de Avila. Der Entdecker Christoph Kolumbus benannte die Inseln zu Ehren der spanischen Königin Isabellas der Katholischen. Der Archipel liegt im Karibischen Meer, daher ist er ein beliebter Ort für Taucher und Fischer. Der Archipel umfasst rund 660 Koralleninseln, dazu gehören u.a. Cayo Breton, Cayo Grande, Cayo Caballones, Cayo Alcatraz und Cay Anclitas. Die grössten Teile des Archipels gehören zum kubanischen Nationalpark Parque Nacional Jardines de la Reina. |
Alexander-von-Humboldt - Nationalpark
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Einer der weltweit einzigartige Alexander von Humboldt – Nationalpark (=Parque Alejandro de Humboldt) ist ein Naturschutz-Gebiet, welches ganz im Osten von Kuba liegt. Wie der Name schon verrät, wurde dieser Flecken Erde nach dem berühmten Naturforscher Alexander von Humboldt benannt, welcher Kuba in den Jahren 1800 und 1801 besuchte.
Der Nationalpark erstreckt sich über weite Teile der Provinzen Holguin und Guantanamo, dazu gehören sowohl terrestrische wie auch maritime Gebiete. Von den Sagua-Baracoa – Bergen erstreckt sich das Schutzgebiet auf über 50 km. Im Norden wird der Park durch den Atlantik und im Süden durch den Rio Nibujon und den Rio Jiguani und im Westen durch den Rio Cupey begrenzt. Der Park hat eine Fläche von 706,8 8 km², davon sind 670 km² streng geschützt.
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Mehr als 1.200 Tierarten und weit über tausend Pflanzenarten sind hier heimisch. 2.250 Hektaren entfallen auf marine Fläche. Der Park ist in 4 Sektoren unterteilt, der ganze Park wird mit einer 500 Meter breiten Pufferzone geschützt.
Erst im Jahre 2001 wurde das biologisch einzigartige Gebiet vom World Heritage Committee zum
UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Erklärtes Ziel ist es, die enorme Vielfalt an Pflanzen und Tieren zu erhalten, zugleich soll auch das
Naturerlebnis gefördert werden.
Mit seinen geschätzten 1.800 – 2.000 Arten ist die Artenvielfalt deutlich grösser als diejenige auf den Galapagos-Inseln, vor der Westküste Ecuadors. Geschätzte 40 bis 80% der Arten sind endemisch. In der ganzen Karibik gilt dieser Park als mit Abstand wichtigstes Refugium, daher wurde das Gebiet in die Kategorie II der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Nature Resources) eingeordnet
Topes de Collantes Nationalpark
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Nationalpark Topes de Collantes Rund 800 Meter über dem Meeresspiegel, im Gebiet der Sierra del Escambray befindet der Nationalpark Parque Nacional Topes de Collantes.
Die Flora innerhalb des Parks ist vielfältig, die gebirgige Zone ist durchzogen von Regenwald, Pinien-,Eukalyptus – und Laubwälder. Flüsse, Höhlensysteme, Wasserfälle und Seen prägen das Landschaftsbild, Platz für eine spezielle Flora und Fauna. |
Für Wanderfreunde ist dieser Park sehr beliebt, generell sind 2 verschieden Wanderrouten von Bedeutung. Zum einen der Weg über die Höhle La Batata bis zur Hacienda Cordina mit ihren Orchideen-und Bambusgärten, zum andern führt eine Wanderroute mit einem durchschnittlichen Schwierigkeitsgrad durch den Regenwald bis zum Salto del Caburni (=Wasserfall Caburni).
Für Biker ist die Strecke bekannt, sie führt von
Santa Clara bis hinunter nach
Trinidad, dabei ist auf zum Teil extrem steilen Etappen ein Höhenunterschied von rund 900 Meter zu bewältigen.
Sierra Cristal Nationalpark
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Im Osten Kubas erstreckt sich die Gebirgsregion der Sierra Cristal, welche nach der Sierra Maestra die zweithöchste Region auf Kuba ist. Die Sierra Cristal erstreckt sich über den Süden der Provinz Holguin und den Norden der Provinz Santiago de Cuba. Sie umfasst die Municipios (=Gemeinden) Mayari, Sagua de Tanamo, Frank Pais und Segundo Frente. Die höchste Erhebung ist der Pico Cristal mit 1214 Metern. |
Gekennzeichnet ist die
Sierra Cristal durch seine an den Hängen wachsenden Pinienwälder und durch tiefe, von Flüssen geschaffene Schluchten. Währen der Revolution 1958 eröffnete Fidel Castro nach der
Sierra Maestra ein zweites Kampfgebiet, welche als Zweite Front (=Segundo Frente) in die Geschichte einging. Von hier aus verbreitete sich die Revolution über das gesamte Gebiet aus.
Im Gebiet der Sierra Cristal befindet sich der 1930 gegründete
Nationalpark Pico Cristal, welcher somit der älteste Park Kubas überhaupt ist. Zahlreiche und grosse Populationen an endemischen Tieren und Pflanzen, welche man hier findet.
Sierra Maestra Nationalpark
Während der Revolution spielt die Sierra Maestra eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Batista-Armee. Hier hatte Fidel Castro sein Generalkommando, die Gebäude sind bis heute erhalten geblieben und können besichtigt werden. |
Die Sierra Maestra (=Haubtgebirge) ist ein Gebirgszug, welcher im Osten Kubas liegt, westlich davon liegt die Provinz-Hauptstadt Santiago de Cuba, südlich der Stadt Bayamo und östlich von Manzanillo, im Süden fällt die Küste steil ins Karibische Meer ab. Die Sierra Maestra liegt in der früheren Provinz Oriente nun in den heuteigen Provinzen Granma und Santiago de Cuba. Die höchste Erhebung auf Kuba ist der Pico Turquino (1974 Meter ü. Meer, der heutige Nationalpark Pico Turquino. |
Valle de Vinales Nationalpark
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Das Valle de Viñales (=Viñales – Tal) liegt in der Provinz Pinar del Rio ganz im Westen Kubas. Von Pinar del Rio, der gleichnamigen Hauptstadt der Provinz sind es ca. 30km in nördlicher Richtung. Das Tal ist etwa 4km breit und 10km lang. Das Viñales-Tal gilt als eine der schönsten Gegenden auf Kuba. Das Tal selber liegt in der Sierra de los Organos (=Orgelpfeifengebirge), zusammen mit seinen umliegenden Bergen ist dieser Nationalpark im Jahre 1999 in die Liste der UNESCO unter dem Titel „Kulturlandschaft der Menschheit aufgenommen worden. Im Viñales-Tal liegt der gleichnamige Ort Viñales, welcher als Ausgangspunkt für Touren in die Gegend dient. |
Die
Mogotes, (Kalksteinfelsen) sind die Wahrzeichen dieser Gegend. Die Steilwände sind ungemein porös, doch gerade hier hat sich eine einzigartige Vegetation angesiedelt und angepasst, denn bei Regen versickert das Wasser sehr schnell. Einer der wohl ältesten Pflanze ist der kubanische Farn, welcher als lebendes Fossil gilt, da er sich seit dem Karbon kaum verändert hat. Ein besonders spezielles Tier, das rattenähnliches Nagetier, die Juitas kommt nur hier vor. Die Vogelwelt ist mit rund 64 Arten in einem Vogelnaturschutzgebiet im
Viñales-Tal vertreten, allerdings nicht im Tal selbst, da dieses landwirtschaftlich genutzt wird.
Peninsula de Guanahacabibies
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Die Peninsula de Ganahacabibes (=Halbinsel von Ganahacabibes) liegt ganz im Westen Kubas und ist zugleich die westlichste Landfläche. Sie beginnt bei La Fe, welches ca. 95km von Pinar del Rio entfernt liegt. Die Halbinsel hat eine Fläche von 1200 km² und ist kaum besiedelt. Das Land ist sehr flach, Erhebungen gibt es kaum. Das Gebiet besteht aus Kalksteinformationen, welche durch den Karst gestaltet wurden, Höhlen und Dolinen sind ebenfalls zu finden. |
Die Nordküste der Halbinsel ist dicht bewachsen mit Mangroven, eigentlich sind es
Mangrovenwälder. Im Gegensatz dazu ist der südliche Küstenabschnitt von Korallenbänken und Sandstränden gesäumt. Abseits der Küste besteht aus
Trockenurwald, dieser besteht aus Gehölzen (Sträucher und niedrige Bäumen), welche saisonal bedingt grünes Laubwerk besitzen. Viel wurde abgeholzt, es entstanden Savannen. Niederschläge versickern sofort im porösen Untergrund, eine extensive Weidewirtschaft ist möglich, an Ackerbau ist nicht zu denken.
Trotzdem ist das Gebiet artenreich, so kommen alleine 172 Vogelarten vor, darunter Papageien, Eulen und der kleinste Vogel der Welt – der Hummelkolibri oder auch Bienenelfe genannt.
Die vom Aussterben bedrohten Meeresschildkröten suchen die Halbinsel auf, um ihre Eier am Strand vergraben. Daneben werden in einer Farm das seltene Kuba-oder Rautenkrokodil gezüchtet, das Fleisch wird an Restaurants geliefert, während das Leder zu allerlei Möglichem und Unmöglichem verarbeitet wird.
Zum Schutz dieser einzigartigen Flora und Fauna wurde die Halbinsel 1987 von der UNESCO zum
Biosphärenreservat erklärt. Doch leider greifen die Schutzmassnahmen trotz scharfen Kontrollen noch nicht richtig, die wenigen Besucher stellen dabei keine Gefahr dar.
Wie überall auf der Welt werden Fleisch und die Eier der Meeresschildkröten gegessen, obschon dies weltweit verboten ist.
Reserva Ecologica Limones-Tuabaquey
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Der Nationalpark liegt im Zentrum der Insel, ca. 25km Luftlinie von der Stadt Camagüey. Die gesamte Fläche umfasst ca. 2000 Hektar, die Heimat vieler Pflanzen-und Tierarten. In Zusammenarbeit mit der wissenschaftlichen Abteilung Field Museum of Natural History in Chicago werden die Umweltbedingungen und Artenvielfalt in einer Langzeitstudie untersucht. Hier wachsen über 600 Pflanzenarten, darunter dutzende von verschiedenen Orchideen.
Attraktionen ganz anderer Art sind die Wandmalereien in den Höhlen dieses Parks.
Auf dem Gebiet des Nationalparks befindet sich der Aussichtspunkt Hoyo de Bornet wurden einzigartige Spinnenarten entdeckt, welche es nur auf Kuba und in Brasilien gibt. |
Desembarco del Granma Nationalpark
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Das Ökologische Reservat Limones-Tuabaquey (=Reserva Ecologica Limones-Tuabaquey) wurde erst im Jahr 1999 geschaffen. Dieses Reservat steht ganz im Zeichen einer ökologischen Ausrichtung im Municipio Sierra de Cubitas in der kubanischen Provinz Camagüey. Neben dem Schutz der Flora und Fauna soll dieses Reservat auch dem Tourismus offen stehen.
In der Provinz Granma im Südosten von Kuba liegt der Nationalpark Desembarco del Granma (= Landung der Granma).
Dieser Nationalpark ist im UNESCO Weltnaturerbe eingetragen, die gesamte Fläche beträgt 26.180 Ha Landfläche und 6287 Ha Seefläche und umfasst die marine Geländestufe des Cabos Cruz (=Kap des Kreuzes), welche ca. 150 km westlich von Santiago de Cuba liegt.
Der Nationalpark liegt in einer tektonisch aktiven Zone (karibische und nordamerikanische Platte) und schützt eine einzigartige Küstenlandschaft (Terrassen- System) von ganz Kuba.
Bekannt ist dieser Nationalpark wegen der Landung der Motoryacht „Granma“ 1959 während der Revolution unter Führung von Fidel Castro. Eine originalgetreue Kopie dieser Yacht befindet sich im Besucherzentrum. |