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Starke Regenfälle auf Kuba behindern den VerkehrStarke Regenfälle auf Kuba behindern den Verkehr
Nationale Autobahn in Höhe Santa Clara gesperrt
Aufgrund der starken
Regenfälle der letzten Tage in Villa Clara wurde am Montag ab 4:00 Uhr morgens der Verkehr auf der Nationalen
Autobahn in Höhe des 254. Kilometers gesperrt, wie der Verteidigungsrat der Provinz mitteilte.
Aufgrund dieser Entscheidung müssen die Fahrzeuge, die von
Havanna in den Osten des Landes fahren, bei Ankunft an der Brücke von Ranchuelo auf die Strasse nach Esperanza umgeleitet werden. Von dort aus nehmen sie die Zentrale Landstrasse bis zum Kilometer 270, von wo aus die Autobahn wieder befahrbar ist.
Auch diejenigen, die in den Westen der Insel reisen, werden ihren Kurs umleiten müssen, wenn sie Kilometer 270 erreichen, bis sie nach Santa Clara kommen, wo sie die Umgehungsstrasse einschlagen. Diese führt sie zur Zentralen Landstrasse und von Esperanza aus fahren sie weiter, bis sie erneut die Autobahn erreichen.
Beinträchtigungen des Fernbustransports
Das Unternehmen Omnibus Nacionales entschied, von Montag ab 8:00 Uhr an die geplanten Abfahrten auszusetzen, auf deren
Reiserouten die Provinzen Cienfuegos, Villa Clara und Sancti Spíritus liegen, wo Hochwasser auf den Nationalstrassen herrscht, sowie die von dort ausgehenden Abfahrten, bis die optimalen Transportbedingungen wiederhergestellt sind.
Die Direktion des
Eisenbahnwesens Kubas meldete ebenfalls ihre Entscheidung, aufgrund von Beschädigungen des Schienennetzes von gestern an den Zugverkehr zu unterbrechen, bis bescheinigt ist, dass die Zirkulation der Züge wieder sicher und ununterbrochen verlaufen kann.
Angespannte Situation
Schäden an Wohnungen, insgesamt 64 vollkommen und 138 teilweise eingestürzte Häuser, Schäden in der Landwirtschaft,
Unterbrechungen von Strassen, mehr als 16.000 Menschen, die evakuiert und geschützt werden mussten, sowie mehrere Orte in den 13 Gemeinden, die durch Überschwemmungen isoliert sind, ist die vorläufige Bilanz der Auswirkungen der anhaltenden Regenfälle der vergangenen Tage im Territorium von Villa Clara. Nach den Informationen der Provinzial- und Gemeindeverteidigungsräte gehört El Santo zu den Orten mit einer komplizierten Situationen, wo die Gewässer des Flusses Sagua la Chica in die Stadt eingedrungen sind und Häuser und Institutionen überschwemmt haben.
Ebenso ist es in der bergigen Gegend von Manicaragua der Fall, die zur Zeit aufgrund der angestiegenen Flüsse, die die Durchfahrt nach
Jibacoa und anderen Ortschaften in den Bergen behindern, vom Rest der
Provinz isoliert ist.
Aus Sagua la Grande war zu erfahren, dass der Stausee Alacranes mehr als 400 Millionen Kubikmeter Wasser erfasst hat, was 133% seiner Speicherkapazität entspricht und derzeitig entlastet wird, so wie auch die anderen 11 Stauseen der Provinz. Dort, in Villa del Undoso, sind die Wohnviertel La Gloria und die Ortschaft Viana
überschwemmt, die, wie auch die Ortschaft La Rosita, ohne Kontakt zur Aussenwelt ist.
In Cifuentes sind erhebliche Schäden in der
Landwirtschaft zu verzeichnen, insbesondere in Kulturen wie Mais, Maniok und Süsskartoffeln. Ebenso wurde alles dafür getan, den in Manicaragua, Camajuaní und anderen Zonen
geernteten Tabak zu schützen.
Der Unterricht in Villa Clara wurde auf allen Bildungsebenen unterbrochen, bis wieder Normalität eintritt, teilte der Vizepräsident des Provinzverteidigungsrates, Alberto López Diaz mit.
Talsperre Zeza angefüllt
Trotz der Tatsache, dass ihre sechs Schleusen am Samstag ab 11 Uhr geöffnet waren, erreichte die Talsperre Zaza gestern 100 Prozent ihrer Konstruktionskapazität von 1 020 Millionen Kubikmetern und schwoll weiterhin exponentiell an. Dies verdeutlicht das Ausmass der
Niederschläge, die in diesem Teil des Landes infolge des Durchgangs des
Sturms Alberto gefallen sind.
Quellen der Provinzdelegation des Nationalinstituts für Wasserressourcen bestätigten, dass als Teil der Strategie, die Talsperre kompensiert zu halten, durch die Schleusen des Cayajaná bis zum Montagmittag 170 Millionen Kubikmeter Wasser geflossen waren, die Zuflüsse jedoch weitaus grösser waren.
Angesichts dieses Geschehens waren gestern mittag mehr als 8 800 Menschen aus mehreren Gemeinden in verschiedene Evakuierungszentren und Familienhäuser gebracht worden, da deren Wohnorte infolge der heftigen Regenfälle und infolgedessen über die Ufer getretenen
Flüsse überflutet waren.
Die Intensität der Niederschläge und Unterspülungen unterbrachen die Zentrale Landstrasse an mehreren Punkten, wie es auch mit in den Norden und Süden führenden Strassen der Fall ist. So ist die die Gemeinde Yaguajay von der Provinzhauptstadt abgeschnitten und die Ortschaft FNTA in Trinidad ist vom Fluss Agabama überschwemmt.
Nachbarn der Gemeinde Zaza del Medio haben per Telefon bestätigt, dass die Brücke, die diese Stadt mit der Provinzhauptstadt verbindet, in den frühen Stunden des gestrigen Nachmittags eingestürzt ist.
Messungen an der hydrometrischen Station von Paso Ventura, in der Gemeinde Cabaiguán, ergaben, dass der wichtigste Fluss in der Provinz und einer der grössten im Land eine Tiefe von 16,60 Metern erreichte, einer der grössten dort je gemessenen Werte.
Betreuung der Evakuierten
Infolge der anhaltenden Regenfälle der letzten 72 Stunden wurden in Matanzas mehr als 6.000 Menschen aus überschwemmungsgefährdeten Gebieten evakuiert.
Mario Sabines Lorenzo, Vizepräsident der Provinzversammlung der Volksmacht, erklärte, dass der grösste Teil der bis Montagmorgen Evakuierten aus den Ortschaften Itabo und El Zapato in der Gemeinde Martí stammten, wo immer wieder Überschwemmungen auftreten.
Sie wurden auch ungefähr 900 Menschen im Territorium von Pedro Betancourt sowie Einwohner von Perico, Ciénaga de Zapata und Colón, die in stark gefährdeten Gebieten leben, in
Sicherheit gebracht.
Sabines Lorenzo erklärte, dass alle Evakuierten in den 21 staatlichen Zentren alle Garantien geniessen, einschliesslich der Ernährung und medizinischer Dienstleistungen, sowie den Schutz ihrer materiellen Güter in den Wohnorten.
Arturo Carbonel, stellvertretender Delegierter für Wasserressourcen, teilte mit, dass sich die Füllung der Stauseen in der Provinz auf 72% ihrer allgemeinen Kapazität beläuft und die Hälfte von ihnen Wasser ablasse. Der durchschnittliche kumulierte
Niederschlag in den letzten drei Tagen übersteige 360 mm, wobei in den Gemeinden Martí, Pedro Betancourt, Jagüey Grande, Ciénaga de Zapata, Perico, Cárdenas und Colón beträchtliche Rekorde erreicht worden seien.
Die komplizierteste Situation bestehe in den Gemeinden im Norden der Gemeinde Martí (El Zapato, Hoyo Colorado, östlich von Itabo und Ategorrieta) vor, die von den
Überschwemmungen des Flusses La Palma und des Stausees Bibanasí betroffen seien.
Lourdes Sarmiento Díaz, Vizepräsidentin des Rates der Provinzverwaltung, erklärte, dass aufgrund der zahlreichen Niederschläge Schäden in Häusern und anderen Einrichtungen und in der Stromversorgung entstanden sind. Die
Präsidentin des Verteidigungsrates der Provinz Teresa Rojas Monzón forderte dazu auf, Disziplin zu wahren und maximale Anstrengungen zu unternehmen, um Produktionen zu retten.
Text-Quelle: http://de.granma.cu/cuba/2018-05-29/vielfaltige-massnahmen-angesichts-starker-regenfalle
Photo: Freddy Pérez Cabrera